
Speyerer Generalvikar wechselt zu Altkatholiken
n-tv
Speyer (dpa/lrs) - Der Generalvikar des katholischen Bistums Speyer, Andreas Sturm, ist am Freitag von seinem Amt zurückgetreten. Er scheide aus dem Dienst des Bistums aus, weil er künftig als Priester in der Altkatholischen Kirche arbeiten wolle, teilte das Bistum Speyer mit. Der Bischof von Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, nahm den Rücktritt des Generalvikars "mit großem Bedauern" an und entband ihn mit sofortiger Wirkung von allen priesterlichen Aufgaben.
In einer persönlichen Erklärung begründete Sturm seine Abkehr von der römisch-katholischen Kirche: "Ich habe im Lauf der Jahre Hoffnung und Zuversicht verloren, dass die römisch-katholische Kirche sich wirklich wandeln kann." Zugleich erlebe er, wie viel Hoffnung in laufende Prozesse wie den Synodalen Weg gesetzt wird. "Ich bin aber nicht mehr in der Lage, diese Hoffnung auch zu verkünden und ehrlich und aufrichtig mitzutragen, weil ich sie schlichtweg nicht mehr habe", schrieb er.
Sturm, der seit Juni 2018 Generalvikar war, erklärte, er gehe nicht mit Ärger und Wut, sondern mit einer großen Hoffnung für sich und seine "Berufung". Zugleich betonte Sturm, er erlebe das Bistum Speyer "auf einem guten Weg" - auch bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen. Zu seinem Nachfolger in Speyer wurde Markus Magin berufen.
Bischof Wiesemann betonte, er respektiere die Gründe von Sturm, teile sie aber nicht. Auch er sehe den Erneuerungsbedarf in der Kirche, doch gleichzeitig nehme er auch wahr: "Wir befinden uns mitten in lebendigen Prozessen, die genau das engagiert thematisieren und, da bin ich mir sicher, die Kirche und ihr Handeln verändern, auch wenn es einzelne Rückschläge geben sollte."

































