
Speerwurf-Drama für übermächtigen Goldfavoriten
n-tv
Speerwerfer Johannes Vetter gilt als der große Favorit auf Gold. Doch dann scheidet der Weltjahresbeste vorzeitig aus der Konkurrenz aus. Der Tartanboden hält seinen gewaltigen Stemmschritt nach dem Anlauf nicht. Vetter fällt ein vernichtendes Urteil.
Das Finale im Speerwurf läuft noch, da verlässt Johannes Vetter bereits das Stadion. Der Topfavorit ist bei den Olympischen Spiele in Tokio frühzeitig ausgeschieden. 82,52 Meter reichten nicht, um die Medaillenrunde der letzten acht Werfer zu erreichen. Der 28-Jährige aus Offenburg wurde nur Neunter. Am Freitag hatte bereits Christin Hussong mit Platz neun im Speerwurf enttäuscht. "Es tut mir leid für alle, die mir daheim wahnsinnig doll die Daumen gedrückt haben. Ich glaube, ich muss dazu nicht viel sagen, der zweite Versuch tut beim Hinschauen schon weh, selbst mir. Es ist zum Kotzen, wir sehen hier Weltrekorde auf diesem Bounce-Boden (über 400 Meter Hürden, Anm.d.Red.). Aber für Leute wie mich, die härter hinstemmen, für die ist der Boden nicht gemacht, die rutschen weg und versaut es von der Leistung", erklärte er enttäuscht im ZDF. "Wir sehen von anderen Topleistungen, die setzen ein bisschen anders von oben drauf. Aber ich bin einer, der, wenn er 90 Meter werfen will, dann braucht der eben ein starkes Stemmbein, dann muss der die Ferse richtig hinsetzen. Ich kann das System nicht umlernen von der Quali bis zum Finale."
Im Skandal um manipulierte Anzüge bei der Nordisch-WM sind fünf Mitglieder des norwegischen Teams vom Weltverband Fis vorläufig gesperrt worden. Darunter sind die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang sowie Teamtrainer Magnus Brevig, der Assistenztrainer Thomas Lobben und der Servicemitarbeiter Adrian Livelten. Gegen sie wird wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an Ausrüstungsmanipulationen beim Großschanzenspringen der Herren am vergangenen Samstag ermittelt.

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.