
SPD verlangt besseren Übergang von der Kita zur Grundschule
n-tv
Kiel (dpa/lno) - Beim Übergang von der Kita zur Schule gibt es nach SPD-Ansicht in Schleswig-Holstein deutliche Defizite. Jüngste Studien hätten gezeigt, dass es hier an den Grundschulen stärker bergab gehe als anderswo, sagte der Bildungspolitiker Martin Habersaat am Donnerstag in Kiel. "Zunehmend wird das Fehlen eines Grundwortschatzes bei einzuschulenden Kindern beobachtet." Habersaat verwies auch darauf, dass 15 Prozent der Lehrkräfte an den Grundschulen keine ausgebildeten Lehrerinnen oder Lehrer seien. Über das Thema Übergang zur Schule werde der Landtag im Juli debattieren.
Erschwerend wirkt sich aus Sicht Habersaats aus, dass manche Kinder gar keine Kita besuchen. Für die Zusammenarbeit zwischen Kitas und Schulen müsse es eine Qualitätssicherung geben. Wechselseitige Besuche von Fachkräften seien zwar gewollt, aber dabei dürfe aus Datenschutzgründen nicht über konkrete Kinder gesprochen werden.
Habersaat verwies darauf, dass der Sprachstand von Kindern in Hamburg schon im Alter von viereinhalb Jahren ermittelt werde, während das in Schleswig-Holstein je nach Kita und Träger unterschiedlich geregelt sei. Es gebe auch kein festgelegtes Diagnoseverfahren. So schwanke die Zahl der Kinder in Sprachförderkursen heftig - im Schuljahr 2021/22 zwischen 2 in Lübeck, 12 in Kiel und 361 im Kreis Pinneberg.
Ein von SPD und SSW erbetener Regierungsbericht lässt für Habersaat noch viele Fragen offen. "Schleswig-Holstein leistet sich allzu viele statistische und konzeptionelle Lücken, die geschlossen werden müssen", meinte er. "Wir haben Kitas und Schulen, die Großartiges leisten und die in landesweite Konzepte eingebunden werden sollten."