
SPD-Politikerin Sawsan Chebli erstreitet Schmerzensgeld von Roland Tichy
Die Welt
Der Publizist muss der Politikerin 10.000 Euro Schmerzensgeld zahlen, wie das Landgericht Berlin entschied. Ein Autor hatte in einer Publikation von Tichys Verlag eine sexistische Formulierung in einem Text über Chebli verwendet. Tichy äußerte sich zunächst nicht.
Nach frauenfeindlichen Äußerungen über sie in einem Magazin hat die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli ein Schmerzensgeld erstritten. Das Landgericht Berlin entschied, dass der Publizist Roland Tichy der 43-Jährigen 10.000 Euro zahlen muss, wie Cheblis Anwalt Christian Schertz und ein Gerichtssprecher am Dienstag übereinstimmend der Deutschen Presse-Agentur sagten (Az 27 O 195/21). Tichys Verlag äußerte sich auf schriftliche dpa-Anfrage zunächst nicht zu dem Urteil und zum möglichen weiteren Vorgehen.
In einer Kolumne in der Monatsschrift „Tichys Einblick“ hatte ein Autor über Cheblis Kandidatur für den Bundestag geschrieben und dabei eine sexistische Formulierung benutzt. Der im September 2020 veröffentlichte Beitrag hatte wegen dieser Wortwahl bundesweit für Wirbel gesorgt. Diverse Persönlichkeiten solidarisierten sich öffentlich mit Chebli, die bis Dezember 2021 Staatssekretärin für bürgerschaftliches Engagement und Internationales in der Berliner Senatskanzlei war.