
SPD-Fraktion will Untersuchung in Psychiatrien nach Ausbruch
n-tv
Stuttgart (dpa/lsw) - Nach dem Ausbruch von vier Männern aus dem geschlossenen Teil einer Psychiatrie vor knapp zwei Wochen verlangt die SPD-Fraktion einen landesweiten Sicherheitscheck in den fünf Maßregelvollzugsanstalten. "Die vier Ausbrecher haben ihre Flucht mutmaßlich mit einem Mobiltelefon geplant und das Gebäude über ein nicht vergittertes Flurfenster verlassen", sagte SPD-Strafvollzugsexperte Jonas Weber in Stuttgart.
Besorgniserregend sei, dass Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) keinen Überblick über die Sicherheitsdefizite der Einrichtungen habe. "Daher ist eine landesweite Untersuchung nötig, um Sicherheitsrisiken in allen fünf Standorten auszuschließen und weitere Bedrohungslagen für die Bevölkerung zu vermeiden", erklärte Weber.
Die vier Männer waren am Mittwochabend der vorvergangenen Woche aus dem Klinikum am Weissenhof in Weinsberg (Kreis Heilbronn) geflüchtet. Einer von ihnen wurde einen Tag später festgenommen. Die anderen drei - 24, 28 und 36 Jahre alt - sind noch auf der Flucht. Die Polizei sucht mit Hochdruck nach ihnen. 30 Beamte arbeiten an dem Fall. "Wir versuchen, alle Informationen abzugreifen", sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.