SPD-Fraktion nach Klausur in Stettin: Nachbarschaft pflegen
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Schwerin/Stettin (dpa/mv) - Die SPD in Mecklenburg-Vorpommern setzt weiter auf enge und direkte Kontakte zu Akteuren in der polnischen Metropolregion Stettin (Szczecin). "Wir werden auch zukünftig die gute Nachbarschaft pflegen und für gute Zusammenarbeit eintreten. Die Brücken zwischen Deutschland und Polen werden vor Ort gebaut", sagte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Julian Barlen, am Freitag zu Abschluss einer dreitägigen Herbstklausur in der polnischen Hafenstadt. Bei den Gesprächen und Treffen hätten die Abgeordneten erlebt, dass die Kooperation und der direkte Austausch sehr gut liefen.
"Gute Beziehungen bauen auf persönlichen Kontakten auf. Das haben die drei Tage unserer Klausurtagung eindrücklich gezeigt", resümierte Barlen. Am kommunalpolitischen Abend der Fraktion hätten rund 120 deutsche und polnische Gäste teilgenommen. Auf dem Programm habe auch der Besuch an der Universität von Stettin gestanden, die von diesem Wintersemester an mit der Universität Greifswald einen bilingualen Studiengang für Lehrer in Deutsch und Polnisch anbietet. "Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie Kooperation aussehen kann. Gerade im Bildungsbereich lohnt eine gute Zusammenarbeit", sagte Barlen.
Bei der Klausur sei es auch um die weitere wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit sowie um aktuelle Fragen der Energiesicherheit gegangen. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist Mecklenburg-Vorpommern sichtlich bemüht, die Kontakte zu Polen wieder mehr in den Vordergrund zu rücken.
Mit ihrem Eintreten für die Erdgasleitung Nord Stream 2 war Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) auf polnischer Seite auf Kritik gestoßen. Im Juni hatte die Schweriner Regierungschefin Stettin besucht. Auf Einladung der IHK Neubrandenburg, die in Stettin ein Verbindungsbüro unterhält, nahm sie am Empfang des Wirtschaftskreises Metropolregion Stettin teil. Politische Gespräche gab es nicht. "Die Zusammenarbeit mit unseren polnischen Partnern war und ist für die Landesregierung eine Herzensangelegenheit", hatte Schwesig versicherte.