
SPD fordert kostenfreies Mittagessen in Kitas und Schulen
n-tv
Düsseldorf (dpa/lnw) - Die SPD-Opposition im Landtag hat von der schwarz-grünen Landesregierung entschiedenere Maßnahmen gegen Kinderarmut gefordert. Seit der Armutskonferenz im Dezember seien keine vorzeigbaren Ergebnisse geliefert worden, sagte die SPD-Abgeordnete Lena Teschlade am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde.
Erneut verlangte die größte Oppositionspartei ein kostenloses Mittagessen für Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen. Dies hatte die seit Mitte 2022 regierende schwarz-grüne Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag in Aussicht gestellt: "Wir streben eine kostenfreie Verpflegung in Kitas an und werden Eltern schrittweise einkommensabhängig von Essensgeldern entlasten", heißt es darin.
"Immer mehr Kinder kommen ohne ein Frühstück im Bauch in die Schule", sagte Teschlade. Die Armut sei so groß, dass beispielsweise Schulleiter in Köln sogenannte "Schlemmertaler" an die Kinder verteile, die kein Geld für das Mittagessen hätten. Der Leiter einer Hauptschule in Köln teste ein Frühstücksbuffet-Modell - alles aus Spenden finanziert.
Familien- und Kinderministerin Josefine Paul (Grüne) sagte, das Land werde einen "Aktionsplan" gegen Kinder- und Jugendarmut erarbeiten. Fast ein Viertel der unter 18-Jährigen in NRW habe ein Armutsrisiko. Aus dem Sondervermögen zur Bewältigung der Folgen des Ukraine-Krieges habe das Land 150 Millionen Euro für einen Stärkungspakt gegen Armut bereitgestellt. Mit den Mitteln könnten Kommunen auch Schul- und Kitaessen fördern. Es müsse aber generell dafür gesorgt werden, dass die bestehenden Leistungen für Bedürftige auch bei den Menschen ankämen, sagte die Grünen-Ministerin. "Wir müssen nicht immer nach neuen Leistungen rufen."
