SPD-Chef Klingbeil gesteht Fehler in der Russland-Politik der vergangenen Jahre ein
Die Welt
„Wir hätten die Entwicklung in Russland früher anders bewerten müssen“: SPD-Chef Lars Klingbeil hat erstmals Fehler im Umgang mit Russland und Präsident Wladimir Putin in den vergangenen Jahren zugegeben. Er fordert, daraus Lehren für den Umgang mit anderen Autokraten zu ziehen.
SPD-Chef Lars Klingbeil sieht den Russlandkurs seiner Partei rückblickend kritisch. »Wir haben gehofft, dass wir mit unserem Wertesystem, dem Völkerrecht und der Vernunft auf dem richtigen Weg sind“, sagte Klingbeil dem „Spiegel“. „Wir haben die Brutalität von Putin vielleicht verdrängt. Das war aus heutiger Sicht ein Fehler.“ Es sei richtig gewesen, auf Dialog und Ausgleich zu setzen, so der SPD-Vorsitzende.
„Aber Putin hat gelogen und betrogen, er wollte diesen Krieg. Wenn ich alles rekapituliere, den Georgienkrieg, die Krim-Annexion, die Auftragsmorde, dann muss ich aus heutiger Sicht sagen: Wir hätten die Entwicklung in Russland früher anders bewerten müssen.“