Sparkassen-Tresorraum leer geräumt: "Das war ein Insider"
n-tv
Vor gut drei Jahren verschwinden aus einem Tresorraum der Düsseldorfer Kreissparkasse fast eine Million Euro. Der Täter konnte bis heute nicht ermittelt werden. Bekannt wird der Fall erst, als sich Geldinstitut und Versicherung vor Gericht streiten.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Im Prozess um einen leer geräumten Tresorraum der Düsseldorfer Kreissparkasse sind deutliche Sicherheitslücken bekannt geworden. "Alle, die da arbeiten, konnten auf die Schlüssel zugreifen. Das bereitet mir etwas Bauchschmerzen", sagte der Vorsitzende Richter am Donnerstag am Ende der mehrstündigen Verhandlung in dem Zivilprozess am Düsseldorfer Landgericht.
Ein Unbekannter hatte am 26. Juni 2019 den Tresorraum vollständig leer geräumt - von 934 000 Euro fehlt seither jede Spur. Die Ermittlungen der Polizei gegen zwischenzeitlich drei Beschuldigte wurden eingestellt: Gegen keinen von ihnen ließ sich der Verdacht erhärten. Die Kreissparkasse Düsseldorf möchte nun die verschwundene Summe von ihrer Versicherung erstattet haben, doch die sperrt sich (Az.: 9 O 333/21).
Zwar benötigte man drei Schlüssel, um vom Raum mit den Kundenschließfächern durch zwei Türen weiter in den Tresorraum zu gelangen, sagten als Zeugen befragte Bankmitarbeiter übereinstimmend aus. Doch diese drei Schlüssel seien gemeinsam in einer grauen Kassette aufbewahrt worden, wie eine Bankkauffrau aussagte. Auf die Schlüssel habe praktisch jeder Mitarbeiter Zugriff gehabt - worüber nicht Buch geführt wurde.