Spaniens Premier kontert Anzeige gegen seine Frau
n-tv
Korruptionsvorwürfe gegen seine Ehefrau setzen den spanischen Premier unter Druck. Er werde über einen Rücktritt nachdenken, schreibt Sánchez und feuert zugleich gegen die Anzeigenerstatter. Das sei ein politischer Sumpf und rechtslastige Schikane.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez erwägt nach einer Korruptionsanzeige gegen seine Ehefrau Maria Begoña Gómez einen Rücktritt vom Amt, das er seit 2018 ausübt. Er habe alle seine öffentlichen Termine "für einige Tage" abgesagt, um darüber nachzudenken, teilte der sozialistische Politiker auf X mit. Er werde von der Rechten und der extremen Rechten mit allen Mitteln schikaniert.
"Ich muss innehalten und nachdenken. Ich muss mir dringend die Frage beantworten, ob sich das lohnt, trotz des Sumpfes, in dem die Rechten und die Rechtsextremen versuchen, Politik zu machen. Ob ich weiter an der Spitze der Regierung stehen oder von dieser hohen Ehre zurücktreten soll", schrieb Sánchez in einem "Brief an die Öffentlichkeit". Der 52-Jährige will seine Entscheidung am Montag bekannt geben.
Zuvor hatte die Organisation "Manos Limpias" (Saubere Hände) bei einem Gericht in Madrid eine Anzeige gegen Sánchez’ Ehefrau Begoña Gómez wegen Korruption und Einflussnahme in der Wirtschaft erstattet. "Manos Limpias" ist eine private Gruppe, die sich in Spanien seit Jahren für rechtsgerichtete Anliegen einsetzt. Sie wirft der 49-jährigen Gómez vor, ihre Position als Ehefrau des Regierungschefs ausgenutzt zu haben, um Geschäfte zu machen. Das Gericht machte keine weiteren Angaben und erklärte, dass die Untersuchung unter Verschluss sei.