
Spanien wirft Marokko "Erpressung" vor
DW
Die Regierung in Madrid beschuldigt Marokko, den Ansturm auf die spanische Exklave Ceuta provoziert zu haben. Dies komme einem Angriff auf die Grenze Spaniens gleich.
Die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles warf Marokko Verstöße gegen internationales Recht vor. In einem spanischen Radiointerview sagte sie, die Regierung in Rabat habe Minderjährige als Druckmittel gegen Madrid eingesetzt. Die Grenzpolizei habe "Kinder im Alter von sieben oder acht Jahren" passieren lassen. "Sie haben sie benutzt, unter Missachtung des Völkerrechts", sagte Robles. Es sei "inakzeptabel", das Leben von Kindern und anderen Menschen für politische Zwecke aufs Spiel zu setzen. Spanien werde diese Art der "Erpressung" nicht hinnehmen und lasse sich nicht unter Druck setzen, betonte die Ministerin. Seit Montag war eine Rekordzahl von 8000 Migranten in Ceuta angekommen, mindestens ein Mensch ertrank bei dem Versuch. Die meisten wurden inzwischen wieder zurückgeschickt, unter ihnen auch zahlreiche Minderjährige, was von Menschenrechtsorganisationen scharf kritisiert wurde. Ceuta und die andere spanische Exklave Melilla haben die einzige Landgrenze der Europäischen Union mit Afrika. Die Gebiete sind deshalb regelmäßig Ziel von Menschen, die sich ein besseres Leben in Europa erhoffen.More Related News