SpaceX-Satellitenprogramm sorgt für Kritik – Auch Nasa in Sorge
Frankfurter Rundschau
SpaceX möchte zusätzliche Satelliten ins All schicken – das sorgt nicht nur bei der Nasa für Unmut.
Washington, D.C. – Im Mai 2019 hat das private Raumfahrtunternehmen SpaceX von Milliardär Elon Musk die ersten „Starlink“-Satelliten in die Erdumlaufbahn geschossen. Seitdem ist die Sorge bei Astronom:innen groß. Auch die US-amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa äußerte nun Bedenken wegen des umstrittenen Satellitenprogramms.
„Die Nasa ist besorgt über die potenzielle Zunahme von Konjunktionen und mögliche Auswirkungen auf die wissenschaftlichen und bemannten Raumfahrtmissionen der Nasa“, so die Behörde in einem Schreiben an die Federal Communications Commission (FCC) – eine US-Behörde, die Satelliten für die USA reguliert.
Zuvor hatte das Unternehmen SpaceX von Elon Musk die Genehmigung für etwa 12.000 Satelliten für Breitband-Internet erhalten und daraufhin den Einsatz von weiteren 30.000 Satelliten der zweiten Generation beantragt, berichtet unter anderem der britische Guardian. Demnach befürchtet die Nasa, dass die SpaceX-Pläne Weltraummissionen behindern könnten. Zudem könnte die Expansion die Erdumlaufbahn mit Objekten überfluten, was Flüge und Beobachtungen erschweren würde.
So würden die zusätzlich von SpaceX ins All geschossenen Satelliten „die Anzahl der überwachten Objekte im Orbit mehr als verdoppeln und die Anzahl der Objekte unter 600 Kilometer mehr als verfünffachen“, so die Nasa. Der Raumfahrtbehörde zufolge werden derzeit insgesamt 25.000 Objekte in der Erdumlaufbahn verfolgt – etwa 6100 befinden sich dabei unterhalb von 600 Kilometern.
„Wir sind besorgt über die große Anzahl von Satelliten, die die astronomischen Beobachtungen stören“, sagte laut dem Guardian auch der Astrophysiker Jonathan McDowell, der der American Astronomical Society angehört. Und weiter: „Ich denke, wir brauchen noch ein wenig mehr Erfahrung mit einigen Tausend Satelliten, bevor wir auf Zehntausende aufstocken können“. SpaceX reagierte kurzfristig nicht auf die Äußerung der Raumfahrtbehörde.