
Sozialverband: Grundrente taugt nicht gegen Altersarmut
n-tv
Zu spät, zu kompliziert, zu mickrig: Seit einem Jahr gibt es die Grundrente als Anerkennung der Lebensleistung von Menschen, die jahrelang hart gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt haben. Bei den Wenigen, die schon ihre Bescheide erhalten haben, herrscht aber oft Ernüchterung.
Erfurt (dpa/th) - Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen hat eine Reform der vor einem Jahr eingeführten Grundrente angemahnt. So müssten auch Zeiten der Erwerbsminderung und der Arbeitslosigkeit angerechnet werden. Derzeit werde die Leistung von vielen Erwerbsminderungsrentnern nicht berücksichtigt, da sie nicht auf die geforderten 33 Beitragsjahre kämen, teilte der Verband auf Anfrage mit. Zudem müsse die Grundrente wie die Mütterrente unabhängig vom Einkommen ausgezahlt werden, forderte der Verband.
"Als wirksames Instrument gegen Altersarmut taugt die Grundrente nicht", erklärte VdK-Sprecher Philipp Stielow. Was den Betroffenen als Zuschlag auf ihre oft minimale Rente zugestanden werde, bewege sich meist nur im ein- bis zweistelligen Bereich. "In unserer Beratung melden sich verzweifelte Mitglieder, die auf eine deutliche Verbesserung ihrer finanziellen Lage gehofft hatten und jetzt beispielsweise mit einer Grundrente von 5,60 Euro brutto abgespeist werden."
