Sozialverband fordert mehr Einsatz gegen Armut
n-tv
Pfungstadt (dpa/lhe) - Angesichts der Preissteigerungen für Lebensmittel und Energie hat der Sozialverband VdK die Politik zu verstärkten Maßnahmen gegen Armut in Hessen aufgerufen. "Armutsbekämpfung muss ein zentrales Thema im Landtagswahlkampf sein", erklärte der Landesvorsitzende des VdK Hessen-Thüringen, Paul Weimann, am Samstag anlässlich eines Landestreffens des Sozialverbands auf dem Hessentag in Pfungstadt. Der VdK sprach von mehr als 1300 Teilnehmern.
Nach einer im Januar veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung sei fast jedes vierte Kind (24,4 Prozent) in Hessen von Armut bedroht, ebenso wie fast jede zweite Familie mit einem alleinerziehenden Elternteil (45,5 Prozent). Bei anhaltend hohen Preisen sei zudem keine baldige Verbesserung der Lage absehbar, mahnte Weimann. "Kinder, Jugendliche und ihre Familien brauchen in dieser Lage unsere volle Solidarität und Unterstützung."
Auch VdK-Präsidentin Verena Bentele forderte die Politik auf, Kinderarmut ernst zu nehmen. "Der Staat trägt die Verantwortung dafür, dass jedes Kind in Deutschland ohne finanzielle Sorgen aufwachsen kann." In diesem Zusammenhang erneuerte Bentele auch ihre Forderung nach der Kindergrundsicherung.
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) dankte dem Sozialverband für sein gesellschaftliches Engagement und bezeichnete ihn als wichtigen Impulsgeber in Fragen der sozialen Gerechtigkeit. "Egal ob Mobilität und Teilhabe im Alter, die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum, eine fürsorgende Pflege oder eine auskömmliche Rente: Die Themen, für die sich der VdK einsetzt, sind aktueller denn je", erklärte Rhein. "Sie sind für uns als Landesregierung Teil einer verantwortungsvollen Sozialpolitik." Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement zeichnete der Ministerpräsident zudem vier VdK-Mitglieder mit Ehrenbriefen des Landes Hessen aus.