Sozialsenatorin: Geflüchtete auf Arbeitsmarkt benachteiligt
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund werden nach Einschätzung der Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales auf dem Arbeitsmarkt oft ausgenutzt. In Berlin betrifft das zunehmend auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Arbeitsausbeutung sei gerade dann zu beobachten, wenn es um Menschen aus anderen Ländern gehe, die mit den gesetzlichen Regelungen in Deutschland nicht vertraut seien, sagte Arbeits-, Sozial- und Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) am Mittwoch bei einem Besuch des Berliner Beratungszentrums für Migration und Gute Arbeit (BEMA) in Berlin-Tempelhof.
Das Zentrum hat im vergangenen Jahr für rund 4200 Menschen aus 113 Ländern etwa 6000 Beratungen zu sozial-, arbeits- und aufenthaltsrechtlichen Fragen angeboten. Die Zielgruppe sind Geflüchtete, Migranten und sogenannte mobile Arbeitnehmer in prekären Arbeitssituationen wie zum Beispiel Erntehelfer. Seit Mai 2022 gibt es ein zusätzliches Beratungsangebot für Geflüchtete aus der Ukraine und nach BEMA-Einschätzung gerade hier wachsenden Bedarf.
Aus Gewerkschaftssicht gibt es insgesamt noch viel zu tun: "Die migrantischen Beschäftigten sind in der Regel diejenigen, die das Nachsehen haben, was das Thema gute Arbeit, gute Bezahlung, Tarifbindung und Mitbestimmung angeht", sagte die Bezirksvorsitzende für Berlin-Brandenburg beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Katja Karger. Sie seien auf dem Arbeitsmarkt ganz häufig benachteiligt.