Sozialhilfeausgaben der Kommunen für Pflege massiv gestiegen
n-tv
Seit 2022 zahlen die Pflegekassen Zuschläge, um Pflegebedürftige bei den Heimkosten zu entlasten. Dieser Effekt ist aber schon wieder verpufft, mehr Heimbewohner benötigen Sozialhilfe.
Erfurt (dpa/th) - Nach einem zeitweiligen Rückgang sind die Sozialhilfeausgaben der Thüringer Kommunen für Pflegeheimbewohner wieder massiv angestiegen. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Bruttoausgaben der Landkreise und kreisfreien Städte nach Zahlen des Statistischen Landesamtes auf rund 87,2 Millionen Euro. 2022 waren es rund 61,8 Millionen Euro.
Die Zahl der auf Sozialhilfe angewiesenen Heimbewohner stieg im gleichen Zeitraum um ein Fünftel auf knapp 9.900 – und hat damit gehörigen Anteil am insgesamt gestiegenen Sozialhilfebedarf von Pflegebedürftigen im Freistaat.
Damit ist eine Reform des Bundes zur finanziellen Entlastung von Pflegeheimbewohnern nach Einschätzung des Sozialverbandes VdK faktisch schon wieder verpufft. "Das ist eine Eintagsfliege gewesen", sagte Jörg Kubitzki, stellvertretender Landesvorsitzender des VdK Hessen-Thüringen, der Deutschen Presse-Agentur. Seit 2022 zahlen die Pflegekassen Heimbewohnern der Pflegegrade 2 bis 5 Entlastungszuschläge zu den anfallenden Pflegekosten. Sie richten sich nach der Dauer des Aufenthalts in den Einrichtungen. In Thüringen leben etwa 24.000 Menschen in Pflegeheimen (Stand Ende 2021).