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Sotschi: Putin und Erdogan verhandeln über Syrien
DW
Trotz Waffenruhe ist die nordsyrische Region Idlib weiterhin stark umkämpft. Die Interessen zwischen Moskau und Ankara sind grundverschieden, die Spannung nimmt zu - bei einem Gipfel sollen Lösungen gefunden werden.
Bei dem angekündigten Treffen zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und seinem Amtskollegen Wladimir Putin am Mittwoch in Sotschi stehen schwierige Verhandlungen bevor. Sowohl im libyschen Bürgerkrieg als auch im aserbaidschanisch-armenischen Konflikt, der vor ungefähr einem Jahr aufflammte, liegen die Interessen der beiden Regionalmächte über Kreuz.
Nicht viel besser sieht es in der nordsyrischen Region Idlib aus - auch dort sind die Positionen Ankaras und Moskaus verschieden. Die Region gilt nach wie vor als Brandherd und letzte verbliebene Rebellenhochburg im syrischen Bürgerkrieg. Und das, obwohl sich die beiden Regionalmächte im März 2020 auf eine Waffenruhe samt gemeinsamer Patrouillen in Idlib geeinigt haben. Doch trotz des damaligen Beschlusses hat sich die Region nahe der türkischen Grenze nicht beruhigt: Nach Angaben von türkischen Diplomaten haben die russischen Luftstreitkräfte allein seit September mehr als 200 Angriffe in der Region durchgeführt. Am 10. September wurden bei einem russischen Angriff versehentlich vier türkische Soldaten getötet.