
Soso, "Kameltreiber" darf man also sagen
n-tv
Wenn man in Berlin-Kreuzberg mehrfach gefragt wird, ob man "was braucht", ist das Motiv nicht unbedingt Hilfsbereitschaft oder Nächstenliebe. Unser Kolumnist hat es erlebt und sich Gedanken gemacht: über Rassismus und den Unterschied zwischen Moor und Mohr.
Wie gut, dass wir Nach-Deutschland-Gekommene - früher Einwanderer genannt, was aber nicht mehr geht, weil es Frauen ausschließt - haben, die sich um das Wohlbefinden ihrer Mitmenschen kümmern. "Brauchst du was?", fragte mich kürzlich einer von ihnen, kaum dass ich aus meinem ordnungsgemäß geparkten Auto ausgestiegen war. Oh, wie freundlich, dachte ich, obwohl ich das Du unpassend fand, da wir uns bis dato noch nie gesehen hatten. Aber Deutsch ist schwierig zu lernen. Und wer weiß, vielleicht ist die Frage der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen ihm und mir. Wenn ich ehrlich bin, sieht man mir auf Anhieb an, woran es mir fehlt: an ordentlicher Kleidung. Gemessen an meinem Klamottenkonsum hätte ich das Zeug zum Alterspräsidenten bei Fridays for Future. Aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls hätte ich nur zu gern mit "Liebe", "mehr Freizeit" und "haufenweise Geld" geantwortet - von Letzterem bitte so viel, um als Privatier zu leben, statt Kolumnen zu schreiben und mich alle zwei Wochen von Toleranten, die gegen die Intoleranten (wie mich) zu Felde ziehen, bepöbeln und/oder mir raten zu lassen, ich solle "richtig" recherchieren, "endlich die Wahrheit" schreiben, den "Haltungsjournalismus" oder den Beruf gleich ganz sein lassen. Ja, würde ich glatt. Nur kann ich es mir nicht leisten.More Related News

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