Sorglosigkeit beenden
Frankfurter Rundschau
Bund und Länder müssen schnell handeln. Ansonsten wird im Kampf gegen das Coronavirus wertvolle Zeit verspielt. Die Fehler des vergangenen Sommers dürfen sich nicht wiederholen.
Den vergangenen Sommer haben die Deutschen in bester Erinnerung. Nach dem harten Lockdown des Frühjahrs waren die Infektionsraten auf homöopathische Größenordnungen gesunken, der Kampf gegen das Coronavirus schien gewonnen. Die Menschen gingen wieder aus, Familienfeste wurden nachgeholt, und Millionen reisten in den Urlaub. Auch in der Politik folgte eine Zeit der Sorglosigkeit, die Warnungen vor einer Rückkehr des Virus waren vergessen. Erst Anfang August schwante der Bundesregierung, welchen verheerenden Einfluss Reiserückkehrer auf das Infektionsgeschehen haben würden. Als klar wurde, dass diese oft zu Superspreadern wurden, verhängte die Regierung eilig neue Testpflichten. Doch die kamen zu spät: Die Basis für die zweite Welle im Herbst war da längst gelegt. In diesem Jahr glaubte die Politik, alles besser gemacht zu haben. Die Einreiseverordnung regelt in Abhängigkeit von der Infektionsgefahr im Reiseland die Schutzregeln, bis hin zu einer 14-tägigen Quarantäne ohne Möglichkeit zum Freitesten bei Einreisen aus Mutationsgebieten. Geimpfte und Genesene genießen Sonderrechte, schließlich spielen sie für die Verbreitung des Virus kaum noch eine Rolle.More Related News