Sonya Kraus' Krebserkrankung: Wie eine Kühlhaube sie vor Haarausfall bewahrt hat
RTL
Trotz Chemotherapie Haarausfall vermeiden? Das geht, wie Sonya Kraus jetzt zeigt. Woran das liegt? An einer speziellen Kältetherapie. Wie diese funktioniert.
Lange hat Moderatorin Sonya Kraus ihr Schicksal für sich behalten – bis sie ihren Fans auf Instagram plötzlich mitteilt: "Ich habe Brustkrebs." Bereits seit dem Herbst kämpft sie gegen die tückische Krankheit und den bösen Tumor in ihrer Brust an, hat sich sogar schon zu einem drastischen Schritt entschlossen und sich beide Brüste abnehmen lassen. Wieso? Um das Risiko, nochmal zu erkranken, deutlich zu minimieren. Die kräftezehrende Chemotherapie verträgt die 48-Jährige laut eigener Aussage überraschend gut. Auch ihre Haare darf sie – dank einer speziellen Kühlhaube – behalten.
Aber wie darf man sich das vorstellen, wie funktioniert das überhaupt? Infos und was Patientinnen zu dem Kühlverfahren sagen, gibt's im Video.
Sonya Kraus ist sehr dankbar dafür, dass ihre Krebserkrankung früh genug erkannt wurde. Auch wenn die Chemotherapie für sie wie "ein Monster" gewesen sei, sei sie mittlerweile wieder "voller Energie". Dank einer Kühlhaube, die den Krebspatientinnen während der Chemo aufgesetzt wird, kann auch die 48-jährige Moderatorin einen Großteil ihrer Haare behalten.
Woran das liegt? Das in der Kühlkappe integrierte Kühlsystem sorgt dafür, dass die Körpertemperatur auf 10 Grad herunter gekühlt wird und auch der Stoffwechsel herunter gefahren wird, erklärt Dr. Anne Sophie Adam, vom Mammazentrum in Hamburg. Die Haube hilft nicht nur dabei, dass Betroffene ihre eigenen Haare behalten können, sondern mindert darüber hinaus auch noch Nervenschäden und Taubheitsgefühle. Weil der Körper und die Blutgefäße schlechter durchblutet werden, verhindert das, dass die giftigen Medikamente überhaupt an die unerwünschte Region – also an die Haare – heran kommen. Auch an den Händen und Füßen kann dieses spezielle Verfahren angewandt werden.
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Doch Onkologe Dr. Johannes Selbach warnt im Video vor Nervenschäden, zudem seien die wissenschaftlichen Grundlagen zur Kältetherapie noch nicht zu Ende erforscht. Die Therapie funktioniere nicht bei jedem. Wenn sie allerdings funktioniert, ermöglicht sie es Frauen, ihre Lebensqualität und Normalität beizubehalten – wie auch im Falle Sonya Kraus'. Patientinnen werden – aufgrund ihrer fehlenden Haare – nicht sofort auf ihre Krankheit reduziert, man sieht ihnen nicht direkt an, dass sie an Krebs erkrankt sind.
Heutzutage können die meisten Frauen von Brustkrebs geheilt werden, sagt Prof. Dr. Christian Schemm, der ebenfalls am Mammazentrum Hamburg arbeitet: "Wir kommen aus einer Phase so in den 80er Jahren, Ende der 70er Jahre, wo fast die Hälfte der Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, dann auch verstorben sind. Mittlerweile sind es eher 86 bis 90 Prozent der Patienten, die wir dauerhaft heilen können." Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, ist von Alter zu Alter unterschiedlich Was ebenfalls wichtig ist: Je eher die Krankheit entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Daher ist es wichtig, seine Brust regelmäßig abzutasten und Vorsorgetermine beim Frauenarzt wahrzunehmen. (vdü)
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