Sonne im Tank
Süddeutsche Zeitung
Asien investiert kräftig in Wasserstoff. Hierzulande fehlt diese Aufbruchstimmung. Warum eigentlich?
Die Vision ist ein halbes Jahrhundert alt, sie stammt aus den Ölkrisen der 1970er Jahre: Der Nahe Osten als ein Zentrum der globalen Erdölförderung wäre auch eine ideale Region für nicht-fossile Kraftstoffe. Mit genügend Sonne, um Fotovoltaik-Strom für heute kaum mehr als einen Cent pro Kilowattstunde zu produzieren. In den Tank kommt die Sonne per Wasserstoff. Dieser universelle Treibstoff lässt sich auch durch Wasserkraft in Kanada oder durch Windenergie in Patagonien, an der stürmischen Südspitze von Südamerika, günstig produzieren. Es wäre die energetische Unabhängigkeitserklärung vom fossilen Zeitalter und der dadurch verursachten Klimakrise.