
Sommerinterview mit Armin Laschet in der ARD: „Es waren trotzdem gute Jahre für Deutschland“
Frankfurter Rundschau
CDU-Chef Armin Laschet gibt sich im ersten ARD-Sommerinterview gewohnt jovial, wird aber auch nicht sehr gefordert. Die TV-Kritik.
Das Etikett gibt die Richtung vor: Ein „Sommerinterview“ dürfte schon qua Benennung keine all zu heftige Angelegenheit werden. Noch dazu, wenn es von einer der öffentlich-rechtlichen Anstalten ausgestrahlt wird, die des politischen Extremismus unverdächtig, Seriosität und Ausgewogenheit als ihre DNA bezeichnen würden. Zudem sind ARD und ZDF derzeit von rechtsaußen unter Druck, weil zum einen die Gebühren für die nächste Vier-Jahres-Periode nicht geklärt sind, und zum anderen irrlichternde Verschwörungsschwurbler wie der ehemalige Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen Schlagzeilen machen mit stalinistisch anmutenden Forderungen wie der: Man solle Tagesschau-Journalisten einer Gesinnungsprüfung unterziehen. Dass nun Tina Hassel, Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, ihrem Gast Armin Laschet ausgerechnet die Frage nach seiner Haltung zu Parteifreund Maaßen ersparte, warf ein trübes Licht auf die Premiere der Gesprächsreihe. Dabei servierte der CDU-Vorsitzende der Fragestellerin sogar noch eine Steilvorlage, als er den SPD-Außenminister Heiko Maas irrtümlich „Maaßen“ nannte. So blieb ein „Gschmäckle“, dass die Ausklammerung des für Laschet riskanten Themas nach Absprache erfolgt sein dürfte. Dass sie auch anders könnte, deutete Tina Hassel an, als sie fragte, was denn aus „all den katholischen Männern aus NRW“ (wie Norbert Röttgen, Friedrich Merz, Carsten Linnemann, Jens Spahn) unter einem Kanzler Laschet werden solle – eine Anspielung auf die rechte Hand des Ministerpräsidenten, Staatssekretär Nathanael Liminski, dem der Ruf anhängt, ein extrem konservativer Katholik zu sein. Aber der Kandidat versicherte, die Herren würden nicht alle Minister, weil es in Kabinett („wird paritätisch besetzt“) und Verwaltung künftig mehr Diversität geben solle. Das war dann immerhin so etwas wie eine Nachricht.More Related News