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Somalia obsiegt in See-Grenzstreit mit Kenia
DW
Es geht um 100.000 Quadratkilometer im Indischen Ozean, die wegen mutmaßlicher Rohstoffvorkommen heiß begehrt sind. Nairobi reagiert überaus kühl.
In einem jahrelangen Streit mit Kenia hat Somalia vor dem Internationalen Gerichtshof einen Sieg errungen. Die Richter in Den Haag entschieden, dass "keine vereinbarte Seegrenze" zwischen beiden Staaten in Kraft sei. Sie zogen eine neue Grenze, die Somalia große Teile eines vermutlich rohstoffreichen Gebiets im Indischen Ozean zugesteht.
Kenias Präsident Uhuru Kenyatta, der sich gerade zu einem offiziellen Besuch in den USA aufhält, wies das Urteil "vollumfänglich" zurück. Sein Land werde den Richterspruch nicht anerkennen. Kenyatta appellierte an die internationale Gemeinschaft, ein Umfeld für eine Verhandlungslösung zu schaffen. Kenia hatte bereits die öffentlichen Anhörungen im März im Den Haager Friedenspalast boykottiert. Somalia forderte die Gegenseite nach der Entscheidung auf, die "internationale Rechtsstaatlichkeit zu respektieren".