So wird die Atomindustrie auf der UN-Klimakonferenz weggemobbt
Die Welt
Den größten Beitrag zum Klimaschutz hat bislang die Kernenergie geleistet. Dennoch sind die Vertreter der Atomkraft-Unternehmen beim Gipfel in Glasgow unerwünscht. Die möglicherweise entscheidende Option im Kampf gegen die Erderwärmung soll offenbar gar nicht erst diskutiert werden. Warum ist das so?
In den nächsten zwei Wochen werden mehr als 100 Staatschefs, Minister, Diplomaten und rund 20.000 Klima-Aktivisten in Glasgow die Weichen stellen für das vielleicht entscheidende Jahrzehnt im Kampf gegen die Erderwärmung. Greta Thunberg wird auch dabei sein. Die Spanierin Sama Bilbao y León hingegen ist in der Klimaaktivisten-Szene wenig populär, vermutlich sogar unbekannt. Dabei steht die Generaldirektorin der World Nuclear Association (WNA) einer Industrie vor, die bislang den größten Beitrag zum internationalen Klimaschutz geleistet hat. Seit Jahrzehnten decken die in der WNA organisierten Betreiber von Atomkraftwerken zehn Prozent des Strombedarfs der Welt mit CO2-freier Elektrizität – ein Wert, den die erneuerbaren Energien erst 2019 erreicht haben.