So will Biden das Öl billiger machen
n-tv
Am Morgen fallen die Preise für Öl kräftig. Der Grund: Die USA wollen offenbar ihre strategischen Reserven anzapfen - in einem bisher nicht dagewesenen Umfang.
Der von Russland angezettelte Krieg in der Ukraine treibt die Energiepreise in die Höhe. Für den Westen ist das ein ernstes Problem - etwa Tanken, Heizen sowie Produktion und Transport von Waren wird immer teurer. US-Präsident Joe Biden will der Preissteigerung nun etwas entgegensetzen: Dem Vernehmen nach werden die USA ihre strategischen Ölreserven massiv anzapfen.
Das Volumen hat es in sich. Über mehrere Monate hinweg sollen jeden Tag bis zu einer Million Barrel (jeweils 159 Liter) auf den Markt geworfen werden. Insgesamt stehen dafür 180 Millionen Barrel zur Verfügung. Die gesamten strategischen Ölreserven der USA lagen am 25. März - das ist der aktuellste Wert - bei etwas mehr als 568 Millionen Barrel.
Der Umfang übersteigt das Volumen vorheriger Freigaben erheblich. Berichten zufolge werden mit den USA verbündete Länder auch ihre Reserven anzapfen. Welche Länder das sind und in welchem Umfang eine Freigabe erfolgt, ist nicht bekannt. Unwahrscheinlich ist, dass Unterstützung durch die Opec+ kommt. Das Bündnis um Saudi-Arabien und Russland hat sich bislang beharrlich geweigert, die Fördermenge deutlich zu erhöhen. (Auch bei dem heutigen Treffen hielt das Bündnis aus 23 Ländern am Kurs lediglich moderater Produktionsausweitungen fest).
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.