
So viel Generationenkonflikt steckt im Journalismus
Die Welt
Soll der Journalismus Neutralität wie bisher als eine seiner wichtigsten Maximen hochhalten? Oder ist es Zeit, mit dem Neutralitätsgebot zu brechen? Eine neue Studie zeigt, was Mediennutzer von dem Anspruch der Unparteilichkeit halten.
Im vergangenen Jahr stellte ein Redakteur des „Spiegel“ die These auf, Neutralität im Journalismus sei ein Ding der Vergangenheit. Der Versuch, angesichts eminent wichtiger gesellschaftlicher Entwicklungen ausgewogen zu bleiben, sei letztlich „selbstgefällig und denkfaul“. Der Aufhänger seiner Forderung war die Berichterstattung über Donald Trump.
Dem gegenüber stehen Umfragen, die belegen, dass Medienkonsumenten sich sehr wohl eine Berichterstattung wünschen, die zunächst sachlich ist. In Beschreibungen dieser medieninternen Debatte um die Rolle des Journalismus wurde nahegelegt, dass vor allem jüngere Journalisten bereit seien, Grundsätze der Berichterstattung zu beerdigen, um, wie es im „Spiegel“ hieß, „Farbe zu bekennen“.