
So viel falsch gemacht – und trotzdem boomt Dolce & Gabbana
Die Welt
Nach diversen Fehltritten und Skandalen erweist sich die Marke Dolce & Gabbana als Musterbeispiel der Krisenbewältigung. Die Strategie: Man setzt auf die Star-Power von Hollywood oder der Kardashians. Die Designer hingegen bleiben im Hintergrund.
Die Werbekampagnen des italienischen Modehauses Dolce & Gabbana verfolgen fast jede Saison ein ähnliches Konzept. Eine Großfamilie kommt zusammen und erfreut sich an Pasta, Vino und Amore. Ein attraktives Liebespaar turtelt vor dem Hintergrund einer malerischen italienischen Landschaft oder prunkvoller italienischer Architektur. Fotografiert wird mal auf einer Gondel in Venedig, auf einem Boot vor Capri, in den Gassen von Neapel.
So gesehen war also auch die Hochzeit von Reality-TV-Star Kourtney Kardashian und Rockstar Travis Barker, die am vergangenen Wochenende in Portofino stattfand, eine einzige große Dolce & Gabbana-Kampagne. Nicht nur das Brautpaar, sondern so ziemlich alle Gäste, zu denen selbstredend der gesamte Kardashian-Clan gehörte, trugen Entwürfe des Labels. Man wurde in mit Dolce & Gabbana-Kissen ausstaffierten Riva-Booten herumgefahren, dinierte im privaten Anwesen der Designer mit Blick aufs Meer, die Pasta wurde auf Dolce & Gabbana-Tellern serviert und selbst wer nicht eingeladen war, durfte zum Trost beim eigens für die Hochzeit eröffneten Pop-up-Shop des Labels vorbeischauen. Das modische Highlight dieses Familienfests war natürlich das Brautkleid, eine Alta-Moda-Kreation des Hauses: Eine maßgeschneiderte handgefertigte Robe also, auf deren Schleier man ein Bildnis der Jungfrau Maria gestickt hatte. Inspiriert war das Motiv von einem Tattoo des Ehemanns.