
So verteilt sich die Bevölkerung in Deutschland neu
Die Welt
Eine Trendwende in der Republik: Wegen der boomenden Wirtschaft erlebte Baden-Württemberg lange einen starken Zuzug aus deutschen Niedriglohngebieten. Jetzt verliert es am stärksten an andere Bundesländer. Der Osten gewinnt. Und es gibt eine weitere bemerkenswerte Entwicklung.
Nicht nur über die Staatsgrenzen, auch innerhalb der Bundesrepublik wird kräftig hin und her migriert. Lange war Baden-Württemberg ein Hauptziel für Leute aus deutschen Niedriglohngebieten. Stichwort „beim Daimler oder beim Bosch schaffe“. Gutes Geld für gute Arbeit, auch für fleißige Leute ohne Immatrikulationshintergrund.
Inzwischen ziehen aber mehr Menschen aus Baden-Württemberg in andere Bundesländer als dorthin. Laut der kürzlich vorgestellten Wanderungsstatistik des Statistischen Bundesamts verlor Baden-Württemberg 2021 von allen Bundesländern sogar die meisten Bürger durch innerdeutsche Umzüge. Mit einem Gesamtminus – also Zuzüge abzüglich Fortzüge – von rund 12.200 Menschen lag es noch hinter Hamburg mit einem Minus von rund 9300 und Berlin von rund 9200. Aus diesen beiden Stadtstaaten ziehen viele ins ruhigere und günstigere Umland.