So schlachtet Putins TV die Festnahme eines Deutschen aus
n-tv
Es ist eine der Top-Meldungen in der wichtigsten russischen Nachrichtensendung: Ein Deutscher mit russischen Wurzeln wird bei der Einreise aus Polen in die Exklave Kaliningrad verhaftet. Angeblich wollte er Anschläge in Russland verüben. Auffällig ist, wie ausführlich das russische Fernsehen berichtet.
"Raus hier, auf den Boden!", schreien die vermummten Männer. Zu dritt zerren sie Nikolai G. auf den Boden. Aus drei verschiedenen Kameraperspektiven zeigt der staatliche Fernsehsender "Perwij Kanal" diese Operation des russischen Geheimdienstes FSB in Kaliningrad an der polnisch-russischen Grenze. "Wohin wollten Sie?", fragt ein Beamter in strengem Ton. "In ein Wellness-Hotel", antwortet der Mann, dessen Kopf zur Kamera gedrückt wird. Der TV-Redakteur kommentiert in seinem Text süffisant: "Jetzt wird er in einem anderen Hotel wohnen, ohne Wellnessbereich."
Dann wird das Auto des Festgenommenen durchsucht und siehe da, die Spezialkräfte finden eine Flasche mit einer Flüssigkeit. Angeblich soll es sich dabei um flüssigen Sprengstoff handeln. Die Sprecherstimme erklärt, Nikolai G. habe sich entschieden, mit den Behörden zu kooperieren.