So operiert Russlands geheime Spionageflotte in der Nordsee
n-tv
Mindestens 50 zivile Schiffe aus Russland halten sich mit ausgeschalteten Transpondern auffallend oft in der Nähe europäischer Offshore-Windparks, Strom- und Datenkabel auf. Nordeuropäische TV-Sender berichten von einer geheimen Flotte, die kritische Infrastrukturen ausspioniert.
Ein maskierter Mann steht mit kugelsicherer Weste auf einem Schiff in der Nordsee. Mitten im Kattegat zwischen Dänemark und Schweden. Der Mann trägt ein Gewehr bei sich und blickt von der Reling herab auf Reporter nordeuropäischer Fernsehsender, die sich dem riesigen Schiff mit einem Motorboot genähert haben. "Scheiße, das Gewehr ist doch nicht gegen uns gerichtet, oder?", fragt einer der Journalisten seine Kollegen. Mit dieser Szene beginnt eine Reportage der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten aus Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland.
Das riesige Schiff, das sich die Reporter anschauen, ist die "Admiral Wladimirsky". Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums handelt es sich um ein Forschungsschiff, das für Meeresbeobachtungen konzipiert worden ist. Die Aufnahmen und Recherchen der nordeuropäischen Rundfunkanstalten legen aber eine ganz andere Aufgabe nahe. Demnach ist das Schiff auf geheimer Spionagemission unterwegs.