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So läuft die Karriere als Spitzensportler bei der Polizei
Frankfurter Rundschau
Selbst wer sich im Sport auf Spitzen-Niveau bewegt, geht oft noch einem anderen Beruf nach. Rennkanute Max Rendschmidt etwa ist Polizeihauptmeister. Wie bekommt man Training und Beruf in Einklang?
St. Augustin - Im Wasser ist er in seinem Element. Als dreifacher Olympia-Sieger hat es der Rennkanute Max Rendschmidt bis zur Weltspitze gebracht. Die Medaillensammlung des 28-Jährigen ist beachtlich: 55 Mal Gold, 22 Mal Silber, 12 Mal Bronze, 33 Auszeichnungen. Und dabei soll es nicht bleiben. Auf weitere Topplätze bereitet sich der gebürtige Bonner akribisch vor.
Dabei geht er - anders als viele Profifußballer etwa - neben dem Sport einem Beruf nach. Sein Arbeitgeber und Förderer ist die Bundespolizei. Seit 2012 ist er dort, angefangen hatte er als Azubi, derzeit hat er den Rang eines Polizeihauptmeisters. „Früher als Kind habe ich zweimal die Woche trainiert, heutzutage trainiere ich viermal am Tag“, sagt er.
Beim Bewerbungsverfahren um einen Ausbildungsplatz kommen generell nur in ihrer jeweiligen Disziplin hochtalentierte Athleten und Athletinnen zum Zuge.
„Bewerberinnen und Bewerber müssen einem Nationalmannschaftskader der Sportverbände angehören und nach einer individuellen Prognose das Potenzial besitzen, Höchstleistungen auf Weltniveau zu erzielen“, sagt Ronny Bergmann vom Bundespolizeipräsidium in Potsdam. Und natürlich müssen sie auch die nötige Motivation mitbringen und für den Polizeivollzugsdienst geeignet sein.
Bei Max Rendschmidt war das der Fall. Das Besondere an seiner Polizei-Ausbildung: Wie andere Spitzenathletinnen und -athleten auch musste er nur wenige Monate im Jahr auf die Dienststelle kommen. Die restlichen Monate konnte er sich voll und ganz aufs Training und auf Wettkämpfe konzentrieren. „Im Gegenzug dauerte die Ausbildung statt regulär zweieinhalb Jahre vier Jahre“, sagt Rendschmidt.