
So kommerziell ist die Documenta
Die Welt
Viel offener als auf früheren Ausgaben der Documenta wird in Kassel Kunst verkauft: in der Lumbung Gallery. Von der Vermittlung sollen primär die Künstler profitieren. Wie, das zeigt ein Projekt aus Kenia.
Mittlerweile wissen wir, dass „lumbung“ das indonesische Wort für die Reisscheune ist, in der die Ernteüberschüsse zum Wohl der Gemeinschaft gelagert und verteilt werden. Wir haben auf der diesjährigen Documenta auch gelernt, dass es bei „nongkrong“ weniger um die Produktion von Kunstobjekten geht, sondern um den Prozess des gemeinsamen Rumhängens, der nur eventuell zur Entstehung von Kunst führt.
Und leider haben wir im Jahr 2022 in Kassel auch feststellen müssen, dass die lockere Atmosphäre, der pseudo-transparente Kollektivgedanke und all das soziale Miteinander nicht verhindert haben, dass auf der „documenta fifteen“ antisemitische „Kunstwerke“ ausgestellt werden konnten, obwohl monatelang davor gewarnt worden war. Bis heute weigert sich die beratungsresistente Leitung der Documenta – in erster Linie die Generaldirektorin Sabine Schormann und der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Geselle – Verantwortung dafür zu übernehmen.