So könnte Melis Sekmen der CDU helfen
n-tv
Eine Abgeordnete der Grünen wechselt die Seiten. Die Mannheimerin Melis Sekmen ist bei ihrer alten Partei ausgetreten und Mitglied bei der CDU geworden. Die heißt die 30-Jährige willkommen. Zumindest auf dem Papier ist sie der perfekte Neuzugang.
So etwas kommt nicht alle Tage vor, aber es kommt vor: Ein Mitglied des Bundestages tritt aus seiner Partei aus und schließt sich einer anderen an. Die CDU bekommt nun auf diese Weise Verstärkung. Die bisherige Grünen-Abgeordnete Melis Sekmen möchte sich der Fraktion der Union anschließen, die dann 197 Mitglieder hat. Ihre neue Partei heißt sie willkommen, so sagte es der Vorsitzende Friedrich Merz. Der Parlamentarische Geschäftsführer Thorsten Frei tat es ihm am Dienstagmorgen vor Journalisten in Berlin gleich. In der Fraktionssitzung am Nachmittag stellte sie sich vor - noch als Gast. Sie bekam langen Applaus von den Abgeordneten, wie ntv.de von Teilnehmern erfuhr.
Sie präsentierte sich demnach in Mundart als "Monnemerin" und erzählte von ihrer Familiengeschichte. Ihr Großvater sei als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen, auch ihre Eltern hätten einen Migrationshintergrund. "Das sind alles Menschen, die mich geprägt haben und mir geholfen haben, über den Tellerrand hinauszublicken." Sie setze sich seit vielen Jahren dafür ein, mehr Menschen fürs Unternehmertum zu begeistern. "Ich bekenne mich zur Sozialen Marktwirtschaft", sagte sie demnach. Merz sprach vor der Sitzung von einer "beeindruckenden Familiengeschichte". Forderungen der Grünen, Sekmen solle ihr Mandat niederlegen, wies er zurück. Sie sei frei gewählte Abgeordnete und nur ihrem Gewissen verpflichtet.
Sekmens Begründung ihres Schrittes dürfte den beiden gefallen haben: Das neue Grundsatzprogramm der CDU habe sie überzeugt, sagte die 30-jährige frühere Kommunalpolitikerin in einem Video auf Instagram. Sekmen könnte eine echte Verstärkung für die CDU bedeuten - zumindest auf dem Papier. Sie bringt gleich vier Eigenschaften mit, die in der Partei oft schmerzlich vermisst werden.