Snollebollekes sind der eigentliche EM-Star
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Kennen Sie die Snollebollekes? Vor der Fußball-Europameisterschaft hätte vermutlich jeder außerhalb der Niederlande diese Frage mit "nein" beantwortet. Doch dank der wilden "Oranje"-Party ist zumindest der größte Song der Party-Band mittlerweile bestens bekannt.
Samstagabend, spät, im Dortmunder Kreuzviertel: Ein griechischer Imbisswirt, zufrieden mit dem Tagesgeschäft, vor allem dank der hungrigen Portugiesen, sinniert bereits für die nächsten EM-Tage in seiner Stadt. Wer wohl in der K.-o.-Runde noch nach Dortmund kommt? Die Niederländer vielleicht? Die haben es dem Mann angetan. Die sind schon lustig, oder, vergewissert er sich. Ja, sind sie. Und hungrig sind sie auch? Vermutlich. Er ist eben ein Geschäftsmann. Und die Spieltage, nicht nur von Borussia Dortmund, sind sprudelnde Geldquellen.
Nun, im Achtelfinale wird es den "Oranje-Express" nicht in die Westfalenmetropole treiben. Stand jetzt treffen die Deutschen auf Dänemark. Gut, noch kann sich alles ändern, aber solche Gedankenspiele machen eben Spaß. Die Niederländer, wenn sie denn Gruppensieger werden, treibt es zurück nach Leipzig. Gegner im Achtelfinale könnten die Türken werden, die am Samstagabend, von den hungrigen Portugiesen verputzt worden waren. Und in Leipzig dürfte die Gewichte der Zuneigung anders verteilt sein, als in Dortmund. Dort ist die Türkei quasi ein zweiter Gastgeber. Ein Teil der portugiesischen Fans sang daher auch "Auswärtssieg".
In der Ost-Metropole allerdings haben die Niederländer die Herzen der Menschen erobert. Und zwar weit über die Stadtgrenze hinaus. Schon in Hamburg, vor dem ersten Spiel, waren sie in Massen durch die Stadt gelaufen. In einem seltsam gehüpften Zickzack. Von links nach rechts ging es. Das sieht, Pardon, bisweilen belämmert, aber auch sehr lustig aus. Angetrieben werden sie von einem Lied, das legendäre Textpassagen enthält wie diese hier:
Als in Magdeburg ein Auto über den Weihnachtsmarkt rast und damit mindestens zwei Menschenleben nimmt, dreht sich der Fußball weiter. Doch sowohl in Düsseldorf, wo der 1. FC Magdeburg spielt, als auch beim Bundesliga-Topspiel gibt es nur ein Thema. Leipzig-Trainer Rose bittet angeschlagen um Stille.