![Smarter Kampf gegen den steigenden Meeresspiegel](https://img.welt.de/img/bildergalerien/mobile233897828/5241355517-ci16x9-w1200-fnov-fpotl-fpi157750653/Coastal-village-during-storm.jpg)
Smarter Kampf gegen den steigenden Meeresspiegel
Die Welt
Die Pegel der Ozeane werden bis ins nächste Jahrhundert steigen. Mit gigantischen Bauten und Umsiedlungen will sich die Welt vor den Fluten schützen. Aber haben wir überhaupt eine Chance? Ein kleines Land macht vor, wie es gehen könnte.
Bei Windstille seien die Kirchenglocken der versunkenen Stadt noch zu hören, erzählen sich die Friesen. Am 16. Januar 1362 ging Rungholt in der Nordsee unter. Eine Sturmflut hatte den wohlhabenden Ort auf einer Insel vor der Küste Nordfrieslands fortgerissen. Rungholts Geschichte bewegt die Menschen noch nach fast 700 Jahren: Anfang September entdeckte ein Wattwanderer einen Mauerstein auf dem Nordseegrund: Womöglich Reste von Rungholts Kirche, staunten Archäologen.
Droht anderen Orten das gleiche Schicksal? Zunehmend strömt Schmelzwasser von Gletschern wegen der globalen Erwärmung in die Ozeane. Der Meeresspiegel steigt um drei bis vier Millimeter pro Jahr. Bis Ende des Jahrhunderts könnten die Meere laut Klimarat der Vereinten Nationen um 32 bis 76 Zentimeter höher stehen – und nach 2100 würde der Anstieg weitergehen. Das Problem: 600 Millionen Menschen weltweit leben an der Küste, weniger als zehn Meter über dem Meeresspiegel.