Skrupellos und brutal: Alexander Dwornikow soll jetzt die russischen Truppen als General zum Sieg führen
RTL
Er soll Ordnung schaffen. Nachdem es bereits hohe Verluste unter den russischen Streitkräften gibt, soll Alexander Dwornikow Putin zum Sieg verhelfen.
Putin zieht die Konsequenzen aus dem desaströsen Verlauf des Krieges. Sein Lieblingsgeneral soll eine Wende herbeiführen. Alexander Dwornikow ist ein erfahrener Taktiker und bekannt für Brutalität seiner Kriegsführung. Sein Markenzeichen ist das zerstörte Aleppo.
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Der Kreml räumt auf. Offenbar ist Wladimir Putin doch über den desaströsen Verlauf seines Ukraine-Feldzuges informiert. Er zieht die Konsequenzen. Und das weit energischer als man im Westen vielleicht wahrhaben will. Angesichts der ukrainischen Gegenwehr ist es mit dem begrenzten Truppenkontingent nicht möglich, alle Schwerpunkte der ersten Angriffswelle weiter zu verfolgen. Obwohl die Vororte von Kiew und Charkow nur mit heftigen Kämpfen und großen Verlusten erobert werden konnten, wurden sie innerhalb weniger Tage aufgegeben. Die angeschlagenen Truppen sollen neu aufgefüllt und an anderen Frontabschnitten eingesetzt werden.
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Pressesprecher Peskow erwähnt letzte Woche sogar erstmals die hohen Verluste der russischen Streitkräfte. Dieses Eingeständnis sollte im Westen nicht mit Freude aufgenommen werden. Diese und andere Äußerungen etwa des orthodoxen Patriarchen dienen dazu, die russische Bevölkerung auf einen harten und verlustreichen Krieg einzustimmen. Von der Idee einer begrenzten "Spezialoperation" nimmt der Kreml allmählich Abstand. Die Verluste und die Flut von Berichten über Gräueltaten der ukrainischen "Nazi"-Soldaten – so die Moskauer Lesart – bereiten das Land auf einen neuen "Vaterländischen Krieg" unter dem schon jetzt mächtigen "Z"-Symbol vor. Eine erste Maßnahme ist die Mobilisierung von 60.000 Reservisten. Mit ihnen soll einer der Kardinalfehler der bisherigen Planung behoben werden. Ursprünglich wurde offenbar mit keinen nennenswerten Verlusten der eingesetzten Truppen gerechnet. Nach etwa sieben Tagen des Krieges waren alle Einheiten des Aufmarsches im Einsatz. Im Kampf wurden sie abgenutzt und es gab keine frischen Kräfte, um die Offensive weiter zu nähren. Es war damit unausweichlich, dass der Angriff sich festfahren musste.
Diese konkreten Maßnahmen werden von einer Personalie begleitet. Alexander Dwornikow wurde zum Befehlshaber in der Ukraine ernannt. Er soll wieder Schwung in die Operation bringen und vor allem die bevorstehende Donbass-Offensive leiten. Bekannt und berüchtigt wurde Dwornikow als russischer Befehlshaber in Syrien.
Mit Dwornikow wird der zentrale Oberbefehl gestärkt. Er soll dafür sorgen, dass die einzelnen Armeen besser kommunizieren und zusammenwirken. Es ist davon auszugehen, dass die operative Planung der kommenden Zangenoperation im Osten von ihm und seinem Stab geleitet wird und nicht von den Kommandeuren der einzelnen Angriffsspitzen. Bei den bisherigen Operationen etwa bei Kiew hatte sich gezeigt, dass die russischen Streitkräfte Probleme hatten, das Zusammenwirken über Brigadeebene hinaus zu steuern. In Syrien befehligte Dwornikow eine weit kleine russische Streitmacht, musste aber auch dort die Kommunikation und Koordination mit den Streitkräften des Machthabers Assad und mit verbündeten Milizen aufrechterhalten.
Als er in Syrien auftauchte, befanden sich die Truppen des Regimes in einer denkbar schwierigen Lage, im Westen wurde der Zusammenbruch des Assad-Regimes erwartet. Doch Dwornikow zeigte, dass er ein Militär ist, der "die Niederlage unter den Stiefel" bekommt. Das ist eine "gute" Voraussetzung, den desaströsen Ukrainefeldzug zu übernehmen.