Skispringen wirft sich für "Dubai oder Las Vegas" in Schale
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Statt mit Thermounterwäsche haben die Skispringer diesmal die Badehose im Gepäck. Erstmals treten sie bei den Europaspielen bei einem Sommer-Großevent an. Der Klimawandel bedingt neue Wege - und die Verantwortlichen träumen schon von ganz neuen Einnahmequellen.
Die Pudelmütze kann Constantin Schmid daheim lassen, die dicken Handschuhe ebenso. Bis zu 27 Grad werden in den kommenden Tagen bei den Europaspielen in Krakau erwartet, doch dem Skispringer ist die ungewohnte Hitze egal. "Ich fahre dorthin wie zu jedem anderen Großereignis auch - auch wenn es für das Skispringen das erste Mal im Sommer stattfindet", sagt der Olympia-Dritte mit der Mannschaft.
Nie zuvor haben Skisprung-Wettbewerbe bei einem Sommer-Großevent stattgefunden, die Premiere in Polen soll vor allem ein Zeichen sein. "Ich finde die Entwicklung in Ordnung, weil Skispringen momentan eine Sommer- wie Wintersportart ist", sagt Bundestrainer Stefan Horngacher und betont: "In Zukunft wird es öfter mal hochwertige Sommerwettkämpfe geben. Das ist der erste Schritt."
Wie so viele andere Wintersportarten macht sich das Skispringen in Zeiten des Klimawandels Sorgen, doch anders als die Alpinen oder Biathleten haben die Weitenjäger schon jetzt Lösungen parat. Das bewies bereits der vergangene Winter, als im polnischen Wisla erstmals ein Weltcup auf Matten ausgetragen wurde. Längst gibt es Überlegungen, den Weltcup auf das ganze Jahr auszudehnen - schließlich kann die Sportart ganz ohne Schnee auskommen.