
Skisport immer extremer: "Das hält der Mensch nicht mehr aus"
n-tv
Der alpine Skisport fasziniert die Menschen. Besonders die Abfahrt sorgt immer für gigantisches Interesse. Auch weil der Ritt auf den großen Pisten immer einer auf der Rasierklinge ist. Nach schweren Stürzen entbrennt eine wütende Debatte. Immer mehr in den Fokus rückt der FIS-Chef.
Kitzbühel, die Streif. Das berühmteste, aber auch das berüchtigste, das brutalste Abfahrtsrennen im Skizirkus. Hier werden Legenden geboren und Karrieren zerstört. Ausgerechnet an diesen mythischen Ort schleppt sich diese Woche eine zerrissene Szene, in der mal wieder eine Sicherheits- und Belastungsdebatte tobt. Und in der einer anklagend auf den anderen zeigt. "Alarm vor Kitzbühel", hieß es etwa dramatisch in der österreichischen "Krone", die schlimmen Bilder aus Wengen haben die Szene aufgeschreckt. Brutale Stürze, Blut auf der Piste, ramponierte Stars im Krankenhaus: Erste Stimmen fürchten um die Zukunft des Sports.
"Wenn Eltern bei den TV-Übertragungen von Skirennen immer mehr heftige Stürze sehen, werden sie ihren Kindern irgendwann den Gang in die Ski-Klubs und zu den Skirennen verbieten", sagte Christian Höflehner, Rennchef des gigantischen Ski-Ausrüsters Atomic, dem Schweizer Boulevard-Blatt "Blick". Das Programm, sagen die einen, ist zu umfangreich, und verweisen auf die Doppel-Abfahrten in Wengen oder jetzt in Kitzbühel. Das Spektakel, meinen die anderen, werde immer mehr übertrieben.
"Man muss differenzieren können", sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier. Er warnte vor Populismus, "es gibt nicht nur die eine Wahrheit". Die verhängnisvollen Stürze der Top-Stars Marco Schwarz in Bormio oder aber auch Alexis Pinturault und Aleksander Aamodt Kilde nun in Wengen hätten allesamt individuelle Gründe gehabt, von Überlastung könne hier nicht pauschal die Rede sein.

Im Skandal um manipulierte Anzüge bei der Nordisch-WM sind fünf Mitglieder des norwegischen Teams vom Weltverband Fis vorläufig gesperrt worden. Darunter sind die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang sowie Teamtrainer Magnus Brevig, der Assistenztrainer Thomas Lobben und der Servicemitarbeiter Adrian Livelten. Gegen sie wird wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an Ausrüstungsmanipulationen beim Großschanzenspringen der Herren am vergangenen Samstag ermittelt.

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.