Ski-Star tritt bei Putins Propaganda-Show auf
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Bei der großen Propaganda-Show von Wladimir Putin am Freitag in Moskau posieren auch zahlreiche Sportlerinnen und Sportler auf der Bühne. Allen voran Langlauf-Superstar Alexander Bolschunow. Sein Auftritt wird anschließend scharf aus dem Langlauf- und auch Biathlon-Lager kritisiert.
Wenn es um den kollektiven Ausschluss von internationalen Wettbewerben geht, dann beklagen viele russische Athleten immer wieder lautstark die Vermischung von Sport und Politik. Bei Wladimir Putins großer Propaganda-Show vor wenigen Tagen in Moskau wurde das Thema indes großzügig ignoriert. Dort posierten gleich mehrere russische Olympia-Medaillengewinner auf der Bühne für den Präsidenten. Zu den Sportlern, die sich mit ihren Medaillen zeigten, gehörte auch Langlauf-Superstar Alexander Bolschunow, der in Peking dreimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze gewann. Zwar war er der einzige Sportler, der das "Z"-Symbol, das für den russischen Einmarsch in die Ukraine steht, nicht deutlich sichtbar auf der Brust trug. Trotzdem rief sein Besuch bei vielen seiner sportlichen Weggefährten scharfe Kritik hervor.
"Es ist einfach krank, was da abgeht. Ich habe geflucht, als ich das gesehen habe", sagte der norwegische Langläufer Chris Jespersen der Zeitung "Verdens Gang" über den Auftritt Bolschunows. Diese Aktion habe gezeigt, dass es richtig war, die Russen zu sperren, ergänzte Jespersen. "Schließt sie aus", bekräftige Jerspersen: "Wenn ich so etwas sehe, werde ich einfach sauer. Ich kann mir nicht vorstellen, sie [die russischen Athleten, Anm.d.Red.] noch einmal zu sehen. Wenn sie an so einer Aktion teilnehmen, sollen sie direkt da bleiben."
Persönlich enttäuscht zeigte sich der Norweger auch von Ilja Tschernoussow, der zwar nicht in Moskau war, aber vor wenigen Tagen in den sozialen Medien ein Bild von sich und Putin postete und dazu schrieb: Für den Sport. Für den Frieden. "Ich dachte bisher, dass er ein guter Typ ist, aber ich habe vor ein paar Tagen aufgehört, ihm [in den sozialen Medien] zu folgen", so Jespersen, der die Aktion Tschernoussows als "sehr enttäuschend" bezeichnete.