
Skepsis der Deutschen bei Zuwanderung nimmt ab
DW
Die Willkommenskultur für Flüchtlinge und Migranten hat sich seit der deutschen Fluchtdebatte im Jahr 2015 verbessert. Vorbehalte bleiben, das zeigt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung.
Was Willkommenskultur bedeutet, das weiß Christian Osterhaus nur zu gut. Als 2015 hunderttausende Schutzsuchende nach Deutschland kamen, war er einer der ersten, der eine lokale Flüchtlingshilfe mitgründete.
"Wir wollten die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen", sagt er der DW, sondern durch ein Willkommenheißen der Geflüchteten, "einen Impuls setzen, dass wir nicht wieder ausgrenzen". Mit rund 30 Mitstreitern engagierte sich Osterhaus im Herbst 2015 in Bonn. Intensiv kümmerte sich die Gruppe um 40 bis 50 Geflüchtete; die meisten kamen aus Syrien.
So wie Osterhaus halfen damals Hunderttausende in Deutschland, die vielen Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien und anderen Herkunftsländern in Deutschland aufzunehmen und zu integrieren. "Wir wollten diesen Menschen ein Stück Heimat geben", sagt Osterhaus rückblickend.
Das Engagement der Menschen ging als Willkommenskultur in die Geschichte Deutschlands ein. Doch in den Jahren 2015 und 2016 gab es auch Menschen, die wenig Verständnis für diese Haltung hatten, die Geflüchtete und Migranten nicht aufnehmen wollten.
In ihrer repräsentativen Studie "Willkommenskultur zwischen Stabilität und Aufbruch" hat die gemeinnützige Bertelsmann Stiftung sich genauer mit den Veränderungen bei der Willkommenskultur auseinandergesetzt und einen Trend feststellen können: Die Deutschen sind in Bezug auf Migration und Zuwanderung optimistischer als noch vor Jahren.