
SKD-Chefin sieht positive Entwicklung trotz Krisen
n-tv
Die Folgen von Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine beschäftigen auch die Museen hierzulande. Doch die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sieht eine positive Entwicklung für Museen in ganz Deutschland.
Dresden (dpa/sn) - Die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), Marion Ackermann, blickt trotz aktueller Krisen optimistisch auf die Museen in Deutschland. 2022 sei "viel Positives passiert", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur unter Verweis etwa auf die "Wiedergutmachung eines Unrechts" durch Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria. Man sei bei der Weiterentwicklung hin zum "Green Museum" vorangekommen und das Selbstbewusstsein der westlichen Welt werde, vielleicht durch die documenta- und andere Debatten, zurecht hinterfragt. Zudem werde das ungebrochene Wachstumsprinzip der Vergangenheit nicht weitergeführt.
Deutschlands föderales System nehme innerhalb Europas eine besondere Position ein, befördere kulturelle Vielfalt und den Schutz der Kunstfreiheit, erklärte Ackermann. Auch da gebe es Debatten und Gefährdungen, aber man sei "ausgesprochen stark". Und bezüglich der Sicherheit "haben die Museen deutschlandweit ihre Weckrufe erhalten und sind extrem sensibilisiert", sagte sie. Es sei "leider illusorisch zu glauben, dass es absolute Sicherheit geben kann". Die Debatte, wie viel diese der Gesellschaft wert sei, müsse immer wieder neu geführt werden.
Grenzen zieht Ackermann bei digitalen Überwachungssystemen aller Art. Alles, was die Öffnung von Kultureinrichtungen beeinträchtige, wie Profiling, Künstliche Intelligenz, grundsätzliche Voranmeldungen, "lehne ich persönlich ab". Klima-Aktivisten, die Kunstwerke politisch motiviert oder in symbolischer Form attackierten, "sind zu verurteilen, auch hinsichtlich der Gefahr möglicher Nachahmungstäter".
