Skandal-Republikaner Santos wird festgenommen
n-tv
Was den Umgang mit der Wahrheit angeht, zeigt sich der US-Abgeordnete Santos höchst flexibel: Seinen Lebenslauf erfindet er, auch soll er Gelder unterschlagen und illegal Arbeitslosenhilfe beantragt haben. Nun könnte ihn das teuer zu stehen kommen.
Der wegen zahlreicher Lügen zu seinem Lebenslauf in Verruf geratene US-Abgeordnete George Santos ist in 13 Punkten angeklagt und festgenommen worden. Dem 34-jährigen Republikaner werden Betrug, Geldwäsche, ein Diebstahl öffentlicher Gelder und falsche Angaben gegenüber dem Repräsentantenhaus zur Last gelegt, wie die Bundesstaatsanwaltschaft in New York mitteilte. Santos soll am Nachmittag Ortszeit einer Bundesrichterin in Central Islip auf Long Island vorgeführt werden.
Laut Staatsanwaltschaft soll der New Yorker Kongress-Neuling unter anderem Wahlkampfspenden für private Ausgaben zweckentfremdet haben, darunter für den Kauf von Designer-Kleidung und für die Begleichung von Schulden. Er soll außerdem vor seiner Zeit als Abgeordneter während der Corona-Pandemie rechtswidrig mehr als 24.000 Dollar (rund 22.000 Euro) Arbeitslosenhilfe beantragt und erhalten haben. Santos wird überdies zur Last gelegt, gegenüber dem Repräsentantenhaus falsche Angaben zu seinem Einkommen gemacht zu haben.
"Er hat politische Spenden genutzt, um sich die Taschen zu füllen, rechtswidrig Arbeitslosenhilfe beantragt, die an New Yorker hätte gehen sollen, die wegen der Pandemie ihren Job verloren haben, und das Repräsentantenhaus belogen", erklärte Bundesstaatsanwalt Breon Peace. Mit der Anklage solle der Jung-Politiker "zur Verantwortung" gezogen werden. Bei einer Verurteilung drohen Santos nach Angaben der Staatsanwaltschaft für die Hauptanklagepunkte bis zu 20 Jahre Haft.