
Skandal bei "The Voice of Holland": Mehr Frauen berichten von sexuellen Übergriffen
RTL
Frauen wurden betatscht, mussten sich anzügliche Bemerkungen anhören und fühlten sich bedroht.
Große #MeToo-Affäre bei der niederländischen Casting-Show. Frauen wurden betatscht, mussten sich anzügliche Bemerkungen anhören und fühlten sich bedroht. Auch die prominente Medien-Familie de Mol ist darin verwickelt. Im Fokus: der Ex-Freund von TV-Moderatorin Linda de Mol. Inzwischen hat sich sogar schon der Ministerpräsident der Niederlande zum Skandal geäußert.
Der Skandal um sexuelle Übergriffe in der Casting-Show "The Voice of Holland" weitet sich aus. Immer mehr ehemalige Teilnehmerinnen der Show berichten in niederländischen Medien von Übergriffen. Gegen einen Musiker wurden inzwischen die zweite Strafanzeige erstattet, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.
Auch Ministerpräsident Mark Rutte äußerte sich bereits. Die Missstände seien "unakzeptabel und unerhört", sagte er dem "Telegraaf". Das Justizministerium rief mögliche Opfer auf, Anzeige zu erstatten. Was genau in den Kulissen der Show geschah, soll am Donnerstag deutlich werden im Online-Programm "Boos".
Beschuldigt werden bisher ein Jury-Mitglied und ein Musiker. Der ehemalige Bandleader Jeroen Rietbergen gab Machtmissbrauch zu und trat zurück. Dagegen weist Rapper und Jury-Mitglied Ali B. alle Beschuldigungen zurück. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet.
Das von einem öffentlich-rechtlichen TV-Sender produzierte Programm "Boos", was "wütend" bedeutet, hatte von mehreren Vorfällen berichtet. Daraufhin hatte der TV-Sender RTL Nederland die Casting-Show abgesetzt und eine Untersuchung angekündigt. Inzwischen zogen sich Sponsoren zurück und Sängerin Anouk trat aus der Jury aus.
Frühere Teilnehmerinnen der Show berichten nun in Medien, dass sie sich anzügliche Bemerkungen anhören mussten, betatscht und bedrängt wurden. Sie hätten sich schutzlos und bedroht gefühlt.
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Es ist die bisher größte #MeToo-Affäre im niederländischen Show-Business. Sie ist besonders brisant, weil die prominente Medien-Familie de Mol eng darin verwickelt ist. "The Voice of Holland" wurde vom TV-Produzenten John de Mol entwickelt, das Format wurde inzwischen an Dutzende Länder verkauft. Außerdem war der beschuldigte Musiker Rietbergen der Lebensgefährte von John de Mols Schwester Linda. De Mol äußerte sich bisher nicht.