Sinn Fein kündigt Referendum über Wiedervereinigung an
n-tv
Im Wahlkampf spielt die Wiedervereinigung von Nordirland und Irland eine untergeordnete Rolle. Doch bereits kurz nach ihrem Wahlsieg stellt die Partei Sinn Fein binnen fünf Jahren eine Abstimmung darüber in Aussicht. Eine Mehrheit dafür ist ungewiss, die Regierungsbildung wird ein Drahtseilakt.
Nach dem historischen Wahlsieg der irisch-nationalistischen Sinn Fein steht Nordirland vor einer schwierigen Regierungsbildung. Die pro-britische DUP bekräftigte mit Bekanntwerden der Wahlergebnisse ihre Forderung nach Abschaffung der Zollvorschriften für die britische Provinz im Rahmen des Post-Brexit-Abkommens mit der EU. Die Sinn Fein wiederum kündigte ein Referendum über eine Wiedervereinigung mit der Republik Irland innerhalb von fünf Jahren an.
Nach Auszählung aller Stimmen gewann die Sinn Fein, die früher als politischer Arm der paramilitärischen Irisch-Republikanischen Armee (IRA) galt, 27 der 90 Sitze im Regionalparlament in Belfast. Sie ist damit erstmals in der 100-jährigen Geschichte der britischen Provinz stärkste Kraft im Stormont. Die DUP kam auf 25 Mandate. Sinn-Fein-Spitzenkandidatin Michelle O'Neill verkündete den Beginn einer "neuen Ära".
"Dies ist heute ein sehr wichtiger Moment des Wandels", sagte O'Neill. Die 45-Jährige dürfte nun die erste Regionalregierungschefin werden, die für eine Wiedervereinigung mit der Republik Irland einsteht. Im Wahlkampf für die Regionalwahl hatte die Partei dieses Anliegen zwar hintan gestellt und sich auf soziale Themen konzentriert. Nach der Wahl bestätigte Sinn Fein aber ihre Absicht, bald ein Referendum dazu abzuhalten.