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Sinkt die Inflation nur kurzfristig?
n-tv
Die Inflationsrate fällt seit Monaten stetig und dürfte das EZB-Ziel von zwei Prozent bald erreichen. Aber wie geht es dann weiter? Während einige Ökonomen nun schnelle Zinssenkungen der Zentralbank fordern, warnen andere, dass der Erfolg der Inflationsbekämpfung nur von kurzer Dauer sein könnte.
Für viele Volkswirte ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann die Inflationsrate wieder unter die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent fallen wird. Gerade hat das statistische Bundesamt einen Anstieg der Verbraucherpreise von 2,2 Prozent im März im Vergleich zum Vorjahresmonat gemeldet, das ist der niedrigste Wert seit fast drei Jahren. Seit gut einem Jahr nimmt die zwischenzeitlich auf über acht Prozent gestiegene Teuerung nun schon mehr oder weniger kontinuierlich ab. Laut der Gemeinschaftsprognose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute dürfte sie im kommendem Jahr bei 1,8 Prozent liegen.
Andere Volkswirte rechnen damit, dass der EZB-Zielwert deutlich früher unterschrittenen werden könnte. Sebastian Becker von der Deutschen Bank hält das schon "im Frühjahr" für wahrscheinlcih. "Das wäre eine begrüßenswerte Entwicklung und könnte vor allem die Verbraucherstimmung heben", sagte der Experte. Der Konjunkturchef des IFO-Instituts, Timo Wollmershäuser prognostiziert auf der Grundlage einer Umfrage seines Instituts, dass die Inflation "im Sommer unter die Zwei-Prozent-Marke sinken" dürfte. ING-Europa-Chefsvolkswirt Carsten Brzeski legt sich auf einen noch früheren Termin fest. Im nächsten Monat könnten die zwei Prozent erreicht werden.
Darüber, wie es dann weiter geht, sind die Experten weniger einig. Brzeski und eine Reihe anderer Ökonomen warnen, dass in den nächsten Monaten auch schon ein Tiefpunkt der Inflationsentwicklung erreicht sei. Danach könnten die Preise wieder schneller steigern. Zum einen lag dem starken Absinken der Teuerungsrate in den vergangenen Monaten ein starker Basiseffekt zugrunde. Das heißt, im Vergleichsmonat ein Jahr zuvor waren die Preise noch sehr stark gestiegen. Dieser Basiseffekt schwächt sich im Laufe dieses Jahres ab.