Sind kleine Erststimmen-Anteile ein Problem?
ZDF
Direktmandate mit nur 20 Prozent der Stimmen sind kein Einzelfall bei der Bundestagswahl. Sollte uns das Anlass zur Sorge geben?
Der Bundestag soll die Wähler*innen möglichst breit abbilden. Einfluss haben sie mit ihren Zweitstimmen auf die grundsätzliche Zusammensetzung des Parlaments, die Abgeordneten ihrer Wahlkreises bestimmen sie über ihre Erststimme.
Bei der Bundestagswahl gab es zahlreiche Wahlkreise, bei denen den Kandidat*innen weniger als 30% der Erststimmen für einen Gewinn des Direktmandats reichten. In 13 Fällen gewannen Politiker*innen ihre Wahlkreise sogar mit weniger als 25% der Stimmen. Den niedrigsten Wert hatte der Wahlkreis Dresden II – Bautzen mit 18,6 Prozent (Lars Rohwer, CDU).
Bedeutet das, dass in manchen Wahlkreisen weniger als ein Viertel der Wähler*innen wirklich vertreten werden? Diese Frage beantwortet der Politikwissenschaftler Thomas Gschwend von der Uni Mannheim mit einem klaren Nein: