Sind die Sorgen vor Rekord-Inflation berechtigt?
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Zum dritten Mal in Folge liegt die Inflationsrate in Deutschland über sieben Prozent. Der Anstieg ist nicht überraschend, auch wenn ihn Ökonomen nicht so drastisch erwartet haben. Nach Bekanntgabe gibt der Dax die Hälfte seiner Tagesgewinne ab. Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Zum dritten Mal in Folge liegt die Inflationsrate in Deutschland über sieben Prozent. Der Ukraine-Krieg, das Ende der allermeisten Corona-Beschränkungen und globale Lieferkettenprobleme sorgten für den höchsten Wert seit Winter 1973. Im Mai notierten die Verbraucherpreise gleich 7,9 Prozent über dem Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Ökonomen hatten lediglich 7,6 Prozent erwartet, was sich auch an der Börse niederschlug. Nach der Bekanntgabe gab der Leitindex Dax die Hälfte seiner Tagesgewinne wieder ab und notierte am Nachmittag bei 14.590 Punkten. Sind die Sorgen gerechtfertigt - was bedeuten die 7,9 Prozent? Fünf Fragen und Antworten:
Was sind die Gründe für den Anstieg?
Zunächst: Der Anstieg im Mai ist nicht wirklich überraschend, auch wenn Ökonomen ihn nicht so dynamisch erwartet hatten. In erster Linie waren daran gestiegene Energiepreise schuld, die im Mai um 38 Prozent zulegten. Das schlug sich auch in höheren Erzeugerpreisen nieder - den Abgabepreisen der Hersteller auf allen Produktionsstufen. Diese nahmen im Mai um 33,5 Prozent zu, und damit so stark wie noch nie. Auch bei konsumentennahen Dienstleistungen, etwa in der Gastronomie, sind die Steigerungen spürbar. "Gerade in Sektoren, die jetzt das Ende der Corona-Beschränkungen feiern, sehen wir starke inflationäre Prozesse", sagt ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann gegenüber Capital. Auch hier spielen gestiegene Kosten auf vorgelagerten Ebenen eine wichtige Rolle. Allein die Großhandelspreise sind um 26 Prozent gestiegen, was Gastronomen nun an Kundinnen und Kunden weitergeben.
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Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."