Simone Biles: Wenn der Kopf nein sagt
DW
"Twisties" werden im US-Turnsport mentale Blockaden im Wettkampf genannt - wie die von Superstar Simon Biles bei den Olympischen Spielen in Tokio. Was kann man dagegen tun? Biles will in Tokio aber nochmal antreten.
Und plötzlich machte es klick. Eigentlich hatte Simone Biles geplant, sich nach dem Absprung zweieinhalb Mal um die eigene Achse zu drehen. Unzählige Male hatte der Turn-Superstar aus den USA diesen Sprung schon im Training und Wettkampf gestanden. Doch im olympischen Mannschaftswettbewerb von Tokio sagte ihr Kopf nein - sie habe "mit Dämonen gekämpft", sagte Biles hinterher. Und so landete sie diesmal nach "nur" anderthalb Drehungen auf der Matte. "Twisties" nennen die Turnerinnen und Turner in den USA mentale Blockaden wie die von Biles. "Der Rhythmus ist gestört, und das Gehirn stottert für eine halbe Sekunde. Das reicht aus, um die ganze Übung zu stören", sagt Lauren Hernandez, die 2016 in Rio de Janeiro gemeinsam mit Biles Gold mit dem US-Team gewonnen hatte. "Und je mehr Gedanken du dir darüber machst, desto schlimmer wird es", ergänzt Alea Finnegan, eine 18 Jahre alte Turnerin aus dem US-Kader, die sich nicht für die Spiele in Tokio qualifizieren konnte. "Man hat keine Kontrolle über sich selbst und darüber, was der Körper als Nächstes tun wird, und riskiert damit buchstäblich sein Leben." Etwa wenn man unglücklich vom Gerät stürzt.More Related News