Silvester geht Kernkraftwerk Grohnde vom Netz
n-tv
Grohnde (dpa/lni) - Pünktlich mit dem Jahreswechsel soll das Atomkraftwerk Grohnde vom Netz genommen werden. Nach fast 37 Jahren produziert das Kraftwerk im Landkreis Hameln-Pyrmont am Silvestertag zum letzten Mal Strom, wie das Niedersächsische Umweltministerium (MU) mitteilte. Der Kraftwerksblock galt als einer der leistungsstärksten weltweit. Im Zuge des Atomausstiegs werden zum Jahresende auch je ein Meiler in Schleswig-Holstein sowie in Bayern abgeschaltet.
Mit dem Ende der Stromproduktion beginnt in Grohnde der Rückbau des Kernkraftwerks. Bis Ende März soll der Reaktordruckbehälter frei von Brennelementen sein, wie die Kraftwerkssprecherin Maya Kushewa sagte. Außerdem sollen die kommenden Wochen und Monate genutzt werden, um den weiteren Rückbau vorzubereiten und bereits Bauteile zu reinigen. Von zuletzt noch rund 300 Beschäftigten von Kraftwerksbetreiber Preussenelektra sollen Ende 2022 noch 239 Menschen am Rückbau mitarbeiten, so die Sprecherin. Der Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie sei zwar richtig, sagte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD). Ungeachtet dessen hätten die Angestellten in Grohnde aber großartige Leistungen beim Betrieb des AKW erbracht.
Der eigentliche Rückbau und Abriss soll Anfang des Jahres 2023 beginnen - sobald die entsprechende Genehmigung vorliegt. "Das erste Rückbau-Großprojekt wird die Demontage der Einbauten des Reaktordruckbehälters sein", sagte Kushewa. Die gesamte Anlage werde nach und nach komplett entkernt bis nur noch die Außenwände übrig seien. Gelten diese als nicht mehr kontaminiert, würden auch sie schließlich abgerissen. Mindestens 15 Jahre werde der Rückbau wohl dauern.