Silbermedaille auf Kosten der Gesundheit? Das sagt ein Arzt zum Corona-K.o. von Eric Frenzel
RTL
Er kam erst vor wenigen Tagen aus der Quarantäne. Hochleistungssport direkt nach der Infektion - war das zu früh? Mediziner Dr. Specht schätzt ein.
Die Freude über die Silber-Medaille in der Nordischen Kombination ist groß – doch einer der Olympia-Helden fehlt bei der Siegerehrung: Eric Frenzel. Im Ziel bleibt er erschöpft liegen. Erst vor wenigen Tagen war Frenzel aus einer 11-tägigen Corona-Quarantäne gekommen. War der Hochleistungssport nach der Infektion zu früh? Mediziner Dr. Specht hat das für uns eingeschätzt.
Zunächst gab es Gerüchte, Frenzel hätte im Ziel sogar Blut gespuckt. Grund der Spekulation war offenbar ein roter Fleck im Schnee. Doch da sei nichts dran, teilte der Sportler später mit. Der rote Fleck ist in TV-Bildern und auf Fotos als Markierung im Boden zu identifizieren.
Auch wenn es bei Frenzel nicht der Fall war, sei Blutspucken bei hoher sportlicher Belastung durchaus möglich, erklärt uns Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht. "Zum Beispiel, wenn der Blutdruck enorm hoch ist, können Äderchen im Bereich der Speiseröhre platzen oder im Eifer des Gefechts beißt sich der Sportler einfach zu heftig in die Lippen oder auf die Zunge."
Dennoch: Frenzel war im Ziel sichtlich erschöpft. Kam der Hochleistungssport zu früh, zu viel nach der Corona-Infektion? Dr. Specht sagt dazu: "Beginnt ein Sportler nach einer Infektion wieder mit intensivem Training, dann kann das zu einer Herzmuskelentzündung führen. Das ist bei unsportlichen Leuten eher seltener der Fall, weil die nicht auf die schwachsinnige Idee kommen, nach einem Infekt wieder volle Pulle Sport zu treiben. Bei Sportlern ist das oft anders, die wollen keinen Trainingsrückstand und keine Muskelmasse verlieren - das geht nämlich wahnsinnig schnell. Nach zwei Wochen sagt ein Hochleistungssportler: 'Zwei Wochen aussetzen - das wirft mich ja um ein halbes Jahr zurück', und das stimmt auch." Es sei also plausibel, dass Frenzel erschöpft gewesen sei und sich schlecht gefühlt habe, weil er durch die Quarantäne einen großen Trainingsrückstand gehabt habe, so Dr. Specht.
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